Aminosäuren als Düngerergänzung?

nik

Moderator
Teammitglied
Hallo zusammen,

ich eröffne einfach mal den Thread.
Beschäftigt mich latent schon länger. Für mich war/ist immer noch ein Knackpunkt inwieweit Pflanzen AAs aufnehmen können. Da es einige wenige Dünger mit AAs als Bestandteil gibt, halte ich das für ein interessantes Thema, welchem wir uns hier sukzessive theoretisch und praktisch nähern können .

Gruß ,Nik
 
Hi Nik,

sehr interessant, ggf sollten wir hier Teile aus dem anderen Thema einfügen!?

Viele Grüße

Sebastian
 
Hallo zusammen,

aus dem Urlaub zurück und gleich mal wieder einen für mich interessanten Thread gefunden!
Danke Nik! :thumbs:

Ich habe auch schon mal ansatzweise über eine Stickstoffversorgung mit AAs nachgedacht. Funktionieren sollte das auf jeden Fall. Die Frage ist nur in wie weit läßt sich durch AA der Stickstoffbedarf decken? Dosierung?? :?

Eine Versorgung des Beckens ausschließlich über AAs und Urea kommt der natürlichen Stickstoffversorgung aus der Natur doch am nächten, oder? Da kippt ja auch keiner KNO3 ins Wasser (Düngereinspülung durch Ackerbau mal ausgenommen!)! Duch die Verrottung von Pflanzenmaterial und Tieren entsthen doch im ersten Schritt AAs, richtig?

Es gibt da von Microbelift dieses Produkt, mit welchem ich da schon mal geliebäugelt habe.
Kennt das jemand oder hat es vielleicht schon mal verwendet?

Gruß
Sascha
 
Hallo,

Ich sehe da folgendes Problem: Von Aminosäuren ernähren sich in erster Linie Bakterien?! Und zwar solche, die in großer Stückzahl ggf. (pathogenität voraussgesetzt) auch aus lebenden Zellen ihren Aminosäurebedarf decken. Ich halte es daher für möglich, dass man sich hierbei pathogene Keime züchten kann. Beim Abbau von Eiweißen entstehen auch eine ganze Menge Giftstoffe.
Damals hat man ja z.B. tote Tiere in einen Brunnen geworfen um die Bewohner einer Burg zu vergiften.
Entscheidend wird wohl sein, was genau man für Aminosäuren einsetzen möchte. Dann könnte man ggf. auch über deren Abbau- und Verwertungswege diskutieren.
Insofern halte ich es grundsätzlich für ein interessantes Thema, aber lass uns doch etwas konkreter werden!

Welche Aminosäure bzw. welche Aminosäuren sollen eingesetzt werden?

Grüße

Philipp
 
Servus…

shrimpfarmffm":3lgrhbn1 schrieb:
Ich halte es daher für möglich, dass man sich hierbei pathogene Keime züchten kann.
Dann müsstest Du bei jeder Prise Fischfutter Angst haben, sind doch jede Menge Aminosäuren und Proteine drin.

Damals hat man ja z.B. tote Tiere in einen Brunnen geworfen um die Bewohner einer Burg zu vergiften.
? Leichengift.
Wie im Ursprungsthread bereits beschrieben, komplexiere ich bei meinen Zier- und Nutzpflanzen Magnesium und Calcium mit Glycin, wenn ich sie schnell in der Pflanze haben will. Weder riecht die Erde nach totem Tier, wenn ich Glycin anwende, noch zeigen sich an den Früchten der Pflanzen irgendwelche Auffälligkeiten.

Entscheidend wird wohl sein, was genau man für Aminosäuren einsetzen möchte.
Glycin bietet sich an, es gibt auch ein paar kommerziell vertriebene Düngeprodukte, die Glycin enthalten.

Grüße
Robert
 
Hallo Markus,

auch wenn Pflanzen in der Lage sind, alle essentiellen Aminosäuren selbst aufzubauen, so können sie trotzdem extern zugeführte Aminosäuren als Stickstoffquelle verwerten. Zudem wirken Aminosäuren als Chelatoren.

Zumindest beim Glycin ist das so.

Grüße
Robert
 
Hallo zusammen,

wie sich dem Wikipediaeintrag entnehmen lässt, ist Glycin als Lebensmittelzusatzstoff E 640 unterwegs und wird auch in Pulverform als Nahrungsmittelergänzung vertrieben. Google liefert mit "Glycin Pulver" und "L-Glycin" Treffer.

Gruß, Nik
 
Hallo,

für mich ist die Frage ob und in wie weit Pflanzen Aminosäuren direkt aufnehmen können eher weniger interessant. Viel spannender finde ich die Überlegung in wie weit eine möglichst naturnahe Stickstoffdüngung der Mikroflora zu gute kommt. Ich kann momentan wieder beobachten, dass eine gute Versorgung mit Bakterien (Special Blend, Thera P und NiteOut II) sich positiv auf den Gesamteindruck der Becken auswirkt.

Diese Bakterien brauchen natürlich auch Futter um ihre Population aufrecht zu erhalten. Grade in einem eher schwach besetzten Aquarium ohne viel Futtereintrag könnte ich mir vorstellen, dass davon eben zu wenig vorhanden ist. Eine Düngung mit Aminosäuren, Huminsäuren, Urea und Ammonium stellt da doch gleichzeitig auch Nahrung für diese Bakterien bereit. Ein Teil der Stoffe wird sicherlich direkt von der ein oder anderen Pflanze aufgenommen. Das was die Bakterien weiterverarbeiten steht den Pflanzen dann spätestens irgendwann als Nitrat zur Verfügung.

Desshalb meine These, dass eine Stickstoffversorgung mit Aminosäuren, Huminsäuren, Urea und Ammonium vor allem den Bakterien zu gute kommt. Eine daraus folgende artenreiche und gesunde Bakterienpopulation kommt dann wiederum dem Gesamtsystem Aquarium zu gute.

Gruß
Sascha
 
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