Hallo Bernhard,
Phosphat taucht leider in sehr vielen Trinkwasseranalysen nicht auf, denn die Wasserversorger geben in der Regel nur die gesetzlich vorgeschriebenen Mindestangaben nach der Trinkwasserverordnung an. Die zu untersuchenden Stoffe sind dort in den Anlagen 1 bis 3 deklariert und Phosphat gehört nicht dazu, §§ 5-7 TrinkwVO. (
http://bundesrecht.juris.de/trinkwv_200 ... 10001.html). Die Trinkwasserverordnung geht auf eine EG-Richtlinie zurück und müßte in Deutschland und Österreich vergleichbar umgesetzt sein.
Phosphat kann vom Wasserversorger zur Korrosionhemmung und zur biologischen Nitratreduktion im Trinkwassernetz verwendet werden. Das ist gemäß § 11 TrinkwVO zulässig. Eine ziemlich lange Liste der zulässigen Aufbereitungsstoffe und Desinfektionsverfahren findest du hier:
http://www.umweltbundesamt.de/wasser/th ... rink11.pdf. In dieser Liste ist mir z. B. Phosphorsäure mit einer zulässigen Zugabe bis zu 5 mg/Ltr. aufgefallen.
An deiner Stelle würde ich in der örtlichen Trinkwasseranalyse nach einer Anlage zu Aufbereitungsstoffen und Desinfektionsverfahren gem. § 11 TrinkwVO suchen. Ich selbst habe bei meinem Versorger nur dort an recht versteckter Stelle erfahren, dass mein Trinkwasser zur Korrossionsinhibierung mit Phosphat und Silikat behandelt wird. Auf meine Nachfrage wurde mir ausserdem noch folgende Auskunft erteilt: Weil bei den Aufbereitungsstoffen und Desinfektionsmitteln nach Bedarf dosiert wird, kann es naturgemäß zu erheblichen Schwankungen kommen. Deshalb werden in der Regel keine genauen Angaben gemacht.
Nach telefonischer Auskunft meines Versorgers habe ich hier z. B. vor zwei Wochen einen Wert von 1,2 mg/Ltr. Phosphat im Leitungswasser gehabt. Mit dem JBL-Tröpfchentest hatte ich schwache 1,5 mg/Ltr. gemessen.
Als Testlösung für den Phosphattest empfiehlt Krause, Aquarienwasser, 5. Aufl.: 0,143 g KH2PO4 in 500 ml Wasser lösen. Nach Verdünnung 1:200 erhält man eine Prüflösung mit 1,0 mg/Ltr. PO4-Ionen.
Viele Grüße
Thomas